Teppichguide
Sie liegen uns zu Füßen & sorgen für ein „Zuhause-Gefühl“ – Teppiche sind aus unseren Wohnräumen & auch im Outdoor-Bereich nicht wegzudenken. Wir zeigen Ihnen hier die verschiedenen Materialien sowie Herstellungsprozesse und was sich dahinter verbirgt.
Ideale Platzierung von Teppichen
Indoor-Teppiche
– unumstritten die Königin der Teppichgarne – sie absorbiert Feuchtigkeit und Gerüche, wirkt antibakteriell und antistatisch. Durch den natürlichen Fettgehalt der Faser ist sie außerdem wasser- und schmutzabweisend. Die Struktur der Wollfasern variiert von zart bis grob, sie sind leicht gekräuselt und somit voluminös, elastisch und formstabil. Alles in allem ein echt toller Bodenschatz.
– Tierhaarallergiker und Veganer können auf diese pflanzliche Alternative ausweichen. Baumwolle ist ein langlebiges nachwachsendes Naturprodukt und trägt zu einem besseren Raumklima bei. Die Faser ist eine tolle Alternative zu Wollteppichen, da sie sich vielseitig einsetzen lässt.
– die gute Jute wird aus den Stängeln der Corchorus-Pflanze hergestellt, ist strapazierfähig, antistatisch, leicht zu reinigen und biologisch abbaubar. Sie wächst jedoch nur in tropischem Klima und die Fasern werden mit Mineralöl behandelt. Hanf im Gegensatz ist regional anbaubar, ressourcenschonender und ein echter Nachhaltigkeits-Held. Die anspruchslose Pflanze wächst praktisch überall und erfordert keinen Einsatz von Pestiziden.
WELCHE TEPPICHGRÖSSE PASST INS WOHNZIMMER?
Die Vorderbeine von Sofas oder Sesseln sollten auf dem Teppich stehen.
Lassen Sie den Teppich an den Seiten leicht herausschauen.
Größere Räume brauchen größere Teppiche – sonst verlieren sie ihre Wirkung im Raum.
WIE PLATZIERT MAN EINEN TEPPICH
IM SCHLAFZIMMER?
Das Bett sollte zu ¾ auf dem Teppich stehen.
Der Teppich soll an den Seiten des Bettes herausschauen - je mehr desto besser.
Die Nachttische gehören nicht auf den Teppich, aber neben das Bett.
WIE PLATZIERT MAN EINEN TEPPICH UNTER DEM ESSTISCH?
Die Stühle sollten auf dem Teppich stehen - auch wenn sie zurückgeschoben werden.
Der Tisch sollte in der Mitte des Teppichs positioniert werden.
Generell gilt - runder Tisch gehört zu rundem Teppich, eckiger Tisch passt zu rechteckigem Teppich.
Outdoor-Teppiche
Kleine Materialkunde
Fußmatten
KUNSTSTOFF
- nicht jeder Teppich eignet sich auch als Outdoor-Teppich. Aufgrund der Witterung müssen besondere Eigenschaften bei einem outdoor-geeigneten Teppich vorliegen. Das Material eines Outdoor-Teppichs muss robust und strapazierfähig, sowie wasserfest und UV-beständig sein. Kunststoff-Outdoorteppiche bestehen zu 100 % aus dicht gewebtem Polypropylen. So sammelt sich das Wasser nicht im Teppich, sondern kann hindurchfließen. Die dicht gewebte Struktur sorgt für die Festigkeit und Strapazierfähigkeit, die ein Outdoorteppich auf jeden Fall benötigt. Trotzdem ist das Material angenehm am Fuß und sorgt neben einer warmen Optik auch dafür, dass aufsteigende Feuchtigkeit und Kühle in den Abendstunden dem Aufenthalt draußen keinen Abbruch tun.
PET
- ist die Abkürzung für Polyethylenterephthalat. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der häufig für die Herstellung von z. B. Getränkeflaschen, aber auch anderen Verpackungen verwendet wird. Weltweit sind Millionen von PET-Flaschen im Umlauf. Sie werden als Einwegflaschen oder - wie bei uns in Deutschland - als Mehrwegflaschen verwendet. Mit den bestehenden Sammelsystemen gelangen diese Flaschen wieder in den Recyclingkreislauf. Doch längst nicht alles zurückgewonnene Material ist wiederverwendbar oder, besser gesagt, gut genug für neue Flaschen. Die verbleibende Menge an Material geht nach Asien und wird dort in Fabriken zu Textilfasern verarbeitet. In Recyclinganlagen werden die Flaschen nach der Reinigung und dem Entfernen der Etiketten in handliche "Flocken" zerkleinert. Diese Flocken werden dann eingeschmolzen und zu langen Fäden gestreckt, zu Garn gedreht und auf Spulen gezogen. Je nach Größe des Teppichs werden für die Herstellung eines PET-Teppichs zwischen 100 und 750 recycelte Flaschen benötigt. Das Ergebnis ist ein handgewebter Outdoor-Teppich, der zu 100 % aus recyceltem Kunststoff besteht und energie- und ressourcenschonend hergestellt wird.
KOKOS
- mehr als nur ein Schmutzabstreifer. Fußmatten aus Kokos sind echte Allrounder. Die dicke Kokosmatte ist robust genug, um groben Schmutz und auch die feinen Partikel von den Schuhen abzustreifen. Großes Plus: Sie ist zäh und feuchtigkeitsabweisend, perfekt für einen Fußabtreter im Außenbereich. Fußmatten für Draußen müssen Wind und Wetter standhalten. Vor der Haustür versammeln sich regelmäßig Besuche vom Spielplatz, der Hund schüttelt den Waldspaziergang ab und die Laufschuhe müssen noch trocknen. Mit einer großen Schmutzfangmatte garantieren Sie maximale Schutzfläche. Eine schmale Terrassen- oder Balkontür kommt mit einer halbrunden Fußmatte sehr gut aus. Generell vertragen neutrale Naturtöne die Witterungen besser und sehen länger wie neu aus.
GETUFTETE TEPPICHE
Getuftete Teppiche: Das Wort „tuften“ stammt vom engl. „to tuft“: „mit Büscheln verzieren”, dabei wird in ein vorgefertigtes Trägergewebe eingenadelt. Das Prinzip beruht dabei auf dem einer Nähmaschine. Wird das Garn beim Einbringen in den Träger abgeschnitten, entsteht eine glatte Veloursoberfläche. Soll der Teppich eine Schlingenstruktur erhalten, wird auf das Abschneiden verzichtet. Es gibt aber auch Teppiche mit einer Kombination beider Formen, dies sorgt für eine schöne Struktur. Damit sich die Fäden nach Fertigstellung nicht wieder lösen, wird der Rücken des Teppichs verleimt.
GEKNÜPFTE TEPPICHE
Die zweifelsfrei traditionellste Art der Teppichherstellung ist das Knüpfen von Hand. Auf diese Weise entstehen beispielsweise hochwertige Orientteppiche. Die Wolle wird nach dem Scheren des Schafes per Hand versponnen, gefärbt und getrocknet. Das so entstandene Florgarn wird anschließend Reihe für Reihe um einen im Knüpfstuhl gespannten Kettenfaden geknotet. Dabei ist eine individuelle Mustergestaltung möglich, da jeder Knoten einzeln gesetzt wird. Der so entstandene Teppich wird abschließend gewaschen. Die Wäsche beeinflusst außerdem die Farbintensität, den Glanz und auch die Haptik des fertigen Produkts.
GEWEBTE TEPPICHE
Teppiche können per Hand oder maschinell gewebt werden. Die Herstellung eines maschinell gewebten Teppichs ist mit der Dauer von etwa einer Stunde viel weniger aufwändig, als das Weben von Hand, das einige Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen kann.
Knoten für Knoten – Teppichherstellung im Überblick
Maschinengewebte Teppiche sind dementsprechend weit verbreitete Produkte, man findet sie in den verschiedensten Ausführungen in vielen Haushalten. Die Herstellungsweise ist dabei abhängig von den verwendeten Materialien. Besitzen Sie einen Sisalteppich? Dann ist dieser mit Sicherheit maschinengewebt. Ein Kurzflorteppich aus Hanf oder Wolle ist hingegen vermutlich eher von Hand hergestellt.
Bei der Herstellung eines Handweb-Teppichs führt der Weber die Fäden manuell in den Webstuhl. Der sogenannte Kettfaden wird dabei rechtwinklig mit dem Schussfaden gekreuzt, sodass nach und nach ein Gewebe entsteht. Bei einem halbmechanischen Verfahren dieser Art führt der Weber lediglich die Fäden, der Webstuhl wird automatisch angetrieben. So entstehen meist flachgewebte Wollteppiche. Langflorteppiche werden dagegen oft auf vollständig manuell betriebenen Webstühlen gefertigt.